Pressearchiv

Herbst 1900

Züricher Allgemeine

Die neutrale Schweiz schaut voller Furcht auf die Entwicklung in Europa. Überall scheint es Konflikte zu geben. Ein beängstigendes Wettrüsten hat begonnen. Ein Krieg scheint in sicherer Nähe. Kann der Weltfrieden bewahrt werden? Steuert ganz Europa in einen Krieg? Wir werden weiter berichten.

Prawda

Balkan ein Pulverfass

Der Balkan wird die Stabilität von Russland bedrohen. Es muss verhindert werden, das die Osmanen die Geschichte in Europa schreiben.Aus diesem Grund hat der Generalstab beschlossen das Schwarze Meer zu kontrollieren und den Truppen einen Marschbefehl in Richtung Balkan auszustellen. Jeder gute Russe wird daran erinnert sich umgehend zu den Waffen zu melden um seinem Vaterland zu dienen.

Frühling 1901

Flugblatt der griechisch, nationalen Freiheitsbewegung

Athen.In Griechenland sieht man die Entwicklung auf dem Balkan kritisch. Die Präsenz der Italienischen Seestreitkräfte vor der Küste wirkt sehr bedrohlich. Man wünscht sich keine Besetzung durch Truppen aus Rom. Die Griechische Regierung wird alles in Ihrer Macht stehende tun, um solch ein Szenario abzuwenden.

Auch eine Hilfegesuch in Richtung Osmanisches Reich ist etwas das man sich vorstellen könne.

Auch Serbien sieht man bedroht von Österreich Ungarn. Dieses ist aber ein Spiel mit dem Feuer da der Serbische Untergrund nur darauf wartet den Thronfolger aus Wien zu beseitigen, auch ist Serbien eher Russland freundlich als das man auf die Österreicher zugeht.

Frühling 1902

Prawda

In der Soldaten- und Regierungsstadt Sankt Petersburg ist es zu harten Abwehrschlachten gegen die Invasionstruppen der Engländer gekommen. Die Einheiten haben bis zum letzten Mann für Mütterchen Russland gekämpft. Durch den Verrat aus Deutschland und Österreich ist es zu dieser schweren Stunde gekommen. Wir werden weiter für ein großes Russland streiten und einen Neuanfang mit London suchen.

Le Parisien

Paris releve un pari

Paris. Trotz harter parlamentarischer Auseinandersetztungen mit der
Oposition und einem Misstrauensvotum gegenüber dem Kriegsminister,
konnte dieser in einer Nacht und Nebelaktion die gesamte Regierung von
seinen Pokerfähigkeiten überzeugen. In Stimmungsumfragen rangiert der
Kriegsminister nun wieder unter den Top-3-Politikern des Landes, da
Frankreichs historischer Gesichtsverlust gegenüber England nach
Meinungsumfragen beglichen scheint. Im Wettlauf um außereuropäische
Kolonien scheint es nach Meinung des Präsidenten Loubet an der Zeit ein
friedvolle Annäherung mit England und Russland nach historischem Vorbild
zu forcieren. Paris lädt alle geschichtsversierten Regierungsoberhäupter
nach Versailles um endlich das Ende der diplomatischen Isolation zu
besiegeln.
 

Frühling 1903

Flugblatt der griechisch, nationalen Freiheitsbewegung

Am Vorabend der Revolution

Unabhängige Beobachter fragen sich: Wann wird der Krieg auf dem Balkan
seine Ende finden, wann wird Russland seiner erste Erfolge erzielen und
wann wird das unabhängige Griechenland fallen? Aus diploamtischen
Kreisen ist bekannt, dass hinter den Kulissen eifrig an neuen Bündnissen
gearbeitet wird und scheinbar große Dinge in der Luft liegen.

Herbst 1903

Tiroler Alpenblatt

 

Nie war der Zar so selbstlos!

Nachdem Zar Nikolaus II. aufgrund der starken, von Britannien unterstützen Revolutionsbewegung der Bolschewisten die geliebte Heimat St. Petersburg allzu schnell und bei Nacht und Nebel gen Moskau verlassen hatte, hat nun auch das Deutsche Kaiserreich seinen Teil vom Fell des Bären abbekommen. Gerade einmal ein Jahr konnte Russland vom Kreml aus regiert werden. Gestern wurde auch die neue und ursprüngliche Hauptstadt Moskau kampflos aufgegeben. Erstmals seit Napoleons Schande rückten im Dritten Rom Besatzer ein. Doch es hätte wohl keiner deutschen Panzerdivision bedurft um diese Stadt einzunehmen, denn die gesamte russische Armee befindet sich im südlichen Reich oder darüber hinaus. Der russische Finanzminister wird heute in einer russischen Tageszeitung mit den Worten zitiert: "Der Süden ist sicher."

Die letzte russische Flotte ist, nach derzeitigem Stand der Lage, im Bottnischen Meerbusen verloren gegangen. Zuletzt wurde sie bei dem Versuch gesichtet, den Hafen von St. Petersburg anzulaufen um sich zu versorgen. Da die von England unterstützten Bolschewisten jedoch die Hafeneinfahrt durch das versenken der eigenen Flotte blockierte, kehrten die letzten tapferen Russen im Norden Europas unverrichteter Dinge wieder ab - mit unbekanntem Verbleib.

Der russische Botschafter in Warschau meinte, es sei ihm unbegreiflich, dass sein Zar "so sehr am großen Zeh Russlands festhält, dass er bereit war, dafür Herz und Kopf des Reiches aufzugeben". Er hoffe, dass der Zar auch Warschau bald verschenken würde und damit die Unabhängigkeitsbestrebungen der Polen auf eine neue, hoffnungsvolle Basis stellen würde.

Aus Wien hört man derweil Durchhalteparolen. Der Krieg im Norden sei bald gewonnen und vielleicht habe man doch noch Glück und bekomme zum 100. Jahrestag des österreichischen Kaiserreiches im August des Jahres 1904 auch ein so großzügiges Geschenk des russischen Zaren.

Vom Zaren selbst fehlt derweil jede Spur. Gerüchten zufolge hat er sich seinen Truppen im Süden angeschlossen, um weiter fanatisch gegen die ihm scheinbar so verhassten österreichisch-ungarischen Truppen zu kämpfen. Wir rufen unseren ungarischen Brüdern zu: Haltet durch, im Namen des österreichisch-ungarischen Volkes! Werdet nicht müde, die Grenzen unserer stolzen Nation zu verteidigen.

Gott erhalte Franz den Kaiser!

 

The Irish Times

 

Edinburgh muss geschützt werden! Im Interesse des gesamten europäischen 
Kontinents darf nicht zugelassen werden, dass das Gleichgewicht der 
Mächte durch einen weiteren, unaufhörlichen Aufstieg der französischen 
Streitkräfte gestört wird. Alle anderen Nationen sind aufgerufen, ihre 
Streitigkeiten beizulegen und Frankreich Einhalt zu gebieten!

 

Seite von Ludomaniac